Ich war gestern mit meiner Mutter auf einer Veranstaltung in der VHS, in der meiner Mutter Fachbereichsleiterin für Politik und Gesellschaft ist.
Der Autor des Buches "Moderne Nazis" Toralf Staud hat aus seinem Buch über die moderne NPD vorgelesen.
Die Vorlesung war recht gut besucht unter anderem auch von einem Geschichts LK meiner Schule, aber auch von mindestens sieben Rechtsextremen.
Dabei fiel am meisten ein Herr Dr. Höfs auf, ein total ekelhafter alter Mann, der sich in die erste Reihe setzte und sich vor der Lesung erstmal alle Teilnehmer sorgfältigt beobachtet hat.
Er schien häufig gerad eben bei soclhen Themen in die VHS zu kommen und bot meiner Mutter am Ende an, selber mal umsonst als Dozent in die VHS zu kommen.
Schon während der Lesung viel er dem Autor häufig ins Wort und beschimpfte ihn.
Als es dann nach der Lesung eine Diskussionsgruppe. moderiert von meiner Mutter, gab stellte sich heraus, dass weitaus mehr rechtsextreme Mitbürger da waren, als ich, und auch der Autor gedacht hätten.
Herr Staud meinte nach der Veranstaltung, dass ihm hier in Krefeld die Nazis am meisten aufgefallen seien. Woanders habe es höchstens vereinzelt Jugendliche gegeben die sich auch nicht richtig aussprechen konnten, während die Nazis hier nicht so dumm (dumm schon, denn Nazis sind immer dumm) waren wie die bei den anderen Lesungen und sich auch gut ausdrücken konnten.
Aufjedenfall wurde gerade dadurch, dass so viele Nazis zu der Veranstaltung gefunden haben, sehr schön die These des Autors, dass man die Nazis nicht unterschätzen sollte, bestätigt, denn keiner hätte gedacht, dass es in Krefeld so viele aktive Rechtsextreme gäbe.
Während bei der Diskussion die meisten Nazis häufig lange Monologe führte und anderen ins Wort fiel, die meine Mutter nicht in der Lage war zu unterbrechen, saß der Rest erstmal wahrschienlich entsetzt da.
Als ein sehr alter Mann hinter mir von seiner Jugend unter Hitler zu schwärmen began, sprang eine Frau neben mir, die sowieso nur schwer zu ertragen schien was für ein Scheiß gelabert wurde, auf und hat sich erstmal völlig aufgeregt.
Ansonsten gab es noch einen Mann vor mir, der versucht hat auf die Nazis einzugehen und, nachdem keiner auf seine Fragen einging, auch aufgegeben hat.
Am Schluss meldeten sich auch Schüler und sagten etwas gegen die Nazis.
Ein Junge gab immer Kommentare zu den Beiträgen der einzelenen Rechten ab, und gab ihenen "Tipps".
Dem alten Herrn der von seiner Jugend mit Zeltlagern und Lagerfeuer schwärmte wies er zum Beispiel darauf hin, dass es immer noch so etwas wie die Pfadfinder gäbe.
Der Mann aus dem Osten, der so gut erzogen war, dass er niemals eine Afrikanerin heiraten würde, sagte er, dass es gut wäre Kinder mit einer Frau zu bekommen, die so wenig wie möglich verwandt mit ihm ist, da es so am wenigsten ähnliche Gene gäbe und die Gefahr ein behindertes Kind zu bekommen niedriger ist.
Ein Mädchen meinte, dass sie von ihren Großeltern ganz andere Sachen gehört hätte, als sie von den alten Leuten dort gehört hätte, die dort von ihrer Jugend schwärmten.
Es fiel auch auf, dass die erschienendern Nazis ein ganz anderes Weltbild haben, als die "normale" westliche kultur.
Eigentlich ist verbreitet, und so steht es auch in unserer Verfassung, dass jedes Individuum wichtig ist, während die Nazis "die Erhaltung der Volksgemeinschaft" als oberste Priorität sehen, das Individuum also nur ein Teil des Volkes ist, und wenn es ihrer Meinung nach die Volksgemeinschaft gefährdet "entfernt" werden muss, also dazu gezwungen wird auszuwandern oder schlimmstenfalls ermordet wird.
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